Wappen Das schauenburgische Wappen dürfte eine Variante des fürstenbergischen Wappens sein, welches die Herren v. Schauenburg als Lehensleute der Grafen v. Fürstenberg oder durch ein Freundschaftsverhältnis zu der in Oberkirch damals reich begüterten Grafenfamilie annahmen. Dagegen halte ich die Theorie von Möller, Darmstadt, nicht für haltbar, der annimmt, die Herren v. Schauenburg seien wegen angeblicher Ähnlichkeit des Wappens ein jüngerer Zweig der Grafen v. Zähringen, durch unebenbürtige Heirat zum niederen Adel herabgesunken. Die bei Möller angeführten ältesten Siegel der Zähringer haben am Rand knopfartige Figuren; diese sind aber wahrscheinlich Schildbeschläge. Wie dem auch sei, es ist jedenfalls interessant, dass die Freiherrn v. Schauenburg das eine fürstenbergische Schildbild, nämlich den Wolkenrand ohne den dazugehörenden "Burgundischen Adler" zeigen, während die zwei andern Ganerbenfamilien der Schauenburg: die Kalwe und Winterbach v. Schauenburg, als Wappenbild den burgundischen Adler führen, so dass man annehmen könnte, die schauenburgischen Ganerben hätten sich in die Schildfiguren der Fürstenberger geteilt.Auf den ersten schauenburgischen Siegeln erscheint das Schrägkreuz nur mit schmäleren oder breiteren Balken, auf dem gemalten Wappen ist es Mitte des 15. Jahrhunderts ab oft mit einer in der Mitte des Balkens entlanglaufenden Kante abgebildet und abschattiert. Als zu Ende des 14. Jahrhunderts die Mode aufkam, in den Siegeln dem Schild noch den Helmschmuck beizugeben, erscheint zuerst der Helm mit zwei Büffelhörnern mit dem Andreaskreuz dazwischen. Anfangs des 15. Jahrhunderts wird der Jungfrauenrumpf eingeschoben. Dass die Hauptadelsfamilien der mittleren Ortenau: die Schauenburg, die Staufenberg und die Neuenstein, dasselbe Helmkleinod, nämlich die wachsende Jungfrau mit Hörnern anstatt der Arme haben, läßt auf eine Sippengemeinschaft dieser Familien schließen. Die schöne mittelbadische Melusinensage, gedichtet zu Anfang des 14. Jahrhunderts auf den. Ritter Diemeringer v. Staufenberg (von Eginold aus Straßburg), wird wohl auf diese Helmzier Bezug nehmen. Gemalte schauenburgische Wappen finden sich in einem Kirchenfenster in Lautenbach im Renchtal und in einer Scheibe aus der Kirche von Alpirsbach. (Letztere jetzt im Altertumsmuseum in Stuttgart, Kopie in Gaisbach.) Beide um 1480; sodann im Grünenbergischen Wappenbuch; im Stollbergischen Wappenbuch, Wernigerode; im Wappenbuch der Gesellschaft zum Esel, Stadtarchiv Basel; in der Adelsmatrikel Tirol, Landesarchiv Innsbruck; im Fürstenbergischen Wappenbuch; im Kodex R., Verein Herold Berlin; im Koch'schen Wappenbuch, Basel; im Pfälzer Lehenbuch.Die Farben der Helmdecke variieren in den verschiedenen Büchern. Auf den Glasfenstern sind die Decken und Hörner einseitig blau und rot, da eine doppelte Färbung der Decke durch den Künstler zu schwer auszuführen war. Daher kommt der Irrtum, dass auch in den Wappenbüchern die Helmdecken und Hörner manchmal einseitig blau und rot gefärbt sind. Quelle: Familiengeschichte der Reichsfreiherrn von Schauenburg; Herausgegeben von Freifrau Bertha von Schauenburg, 1954